Die Dabke braucht keine Einladung


Wenn Sie Leute sehen, die sich an den Händen halten und zu den Klängen der Musik schwanken, dann wissen sie, dass dies eine Hochzeit oder ein Festival begrüßt, und sie können an der Hochzeit teilnehmen ohne den Bräutigam oder die Braut zu kennen. Die Dabke in der Levante braucht keine Einladung.

Es gibt über alle arabischen Länder verstreut einige Folkloretänze, die versuchen, das Geheimnis dieses kollektiven Tanzes „Dabka“  zu erklären. Es heißt, dass die „Dabka“ auf Wunsch von jemandem entstand und die Menschen zusammenkamen, um den Weg für diese Person mit Dabka-Ringen zu ebnen und sich miteinander zu verbinden.

Dabka ist ein folkloristischer Tanz, der normalerweise in den Hochzeiten der Levante aufgeführt wird. Die Dabka-Band besteht aus einer Gruppe von mindestens zehn Personen, einem Musiker und einem Längsflöte schabbaba.

Die Araber sind sehr daran interessiert, ihre Folklore und ihr Volkserbe von Generation zu Generation zu vererben, aus Angst, ausgelöscht und verloren zu werden, und um ihre Identität vor dem Aussterben zu bewahren. Die populäre Dabka ist eines der wichtigsten Bilder dieses Erbes, das auf einem künstlerischen und kulturellen Erbe basiert, das sich über eine lange Zeit im Laufe der Geschichte erstreckt. Die Hände spielen während der Aufführung eine wichtige Rolle, sie sind ein Zeichen von Einheit und Solidarität. Die Beine auf dem Boden sind ein Zeichen von Stärke und Energie, begleitet von Liedern, die die Tiefe der Zugehörigkeit zum Land und zur Heimat zum Ausdruck bringen.

Die Frühlingsfeierlichkeiten in Syrien werden heute von einem ausdrucksstarken Tanz begleitet, der die Freude an Grün und Pflanzen nachahmt. Für die populären Kurden ist Dabka ein wichtige Ritual im Rahmen der jährlichen Feierlichkeiten namens The Kurdisch Dylan.

An der syrischen Küste gibt es eine Dabke die „jabli“ heißt und eine schnelle Variante ist bei der viele Menschen mit tanzen.

Vielleicht verstärkt der Verlust der Bedeutung des Wortes Dabka im Arabischen die Hypothese seiner Ursprünge, die auf alte Zivilisationen zurückgeht. Dieses Wort leitet sich von der syrischen Sprache ab. „Dabek“, das sagt der „Erste“ („awall“) – die Person, die den Tanz startet – und alle anderen sind aufmerksam. Dann gibt der „Erste“ die Richtung der Bewegung an und die anderen folgen.

Ein Schneider in der neuen Heimat

Youssef Al-Nahar, ein kreativer und professioneller Schneider, wurde in Damaskus geboren. Er erlernte den Beruf des Schneiders schon in jungen Jahren.

Er verließ seine geliebte Stadt Damaskus, nachdem er in den Gefängnissen des Assad-Regimes gelitten hatte.

Der verdammte Krieg hat seine Erinnerung und seine Kommunikationsfähigkeiten geprägt. Er verlor sein Gehör, nachdem neben ihm eine Bombe explodierte, sodass er nicht einmal mehr die Stimme seiner Mutter hören konnte, als er sein Land verließ. Der Krieg in Syrien hat viele Leben, die Bestrebungen der Menschen, ihre Zukunft und sogar ihren Körper verändert. Also beschloss Youssef, aus seinem Land auszuwandern, dies war eine schwierige Entscheidung für ihn.

Die Wellen brachten ihn nach Deutschland und dort versuchte er, die deutsche Sprache zu lernen, aber sein Hörverlust verhinderte dies. Eine der deutschen Organisationen konnte durch eine Schneckenimplantation im Ohr einen Teil seines Gehörs wiederherstellen.

Youssef arbeitet jetzt im Goldbekhaus für die offene Nähwerkstatt. Dies ist ein Programm, das denjenigen das Nähen beibringt, die es lernen möchten und ihnen hilft, ihre Kleidung zu reparieren und wie man die notwendigen Werkzeuge benutzt, wie zum Beispiel: die klassische Nähmaschine und die Overlock-Maschine. Während der Corona-Pandemie arbeitete Youssef daran, Mund-Schutz-Masken zu nähen, welche dann an Bedürftige verteilt wurden. Während des Lockdowns gibt er sein Wissen weiter, indem er Videos in seinen sozialen Medien und auf der Goldbekhaus-Seite veröffentlicht. 

Am Ende hofft Youssef, ein aktives Mitglied der deutschen Gesellschaft zu sein und die Gunst der Bundesregierung und des gastfreundlichen deutschen Gesellschaft zu erwidern.

Lerne mit Youssef

Youssef stellt die offene Nähwerkstatt vor
Lerne eine Tasche zu machen

Erfahren sie, wie sie eine Maske herstellen

Foto: Mutaz En

Arabische Kultur im Exil


Es gibt immer Dinge, die Menschen auf der Welt zusammenbringen, und jeder Mensch interpretiert sie gemäß seiner eigenen Kultur.

Wenn wir etwas über andere Kulturen hören, ist das erste, was uns in den Sinn kommt, die Ethnizität oder Ethnie, zu der der Einzelne gehört.

In Wirklichkeit geht die Kultur jedoch viel weiter, da wir alle Teil verschiedener kultureller Gruppen sind. Für uns ist es wichtig zu wissen, dass sich unsere kulturelle Identität entwickelt und verändert, wenn sich die Umstände um uns herum oder der Ort, an dem wir leben, ändern.

Heute lebe ich im deutschen Bundesland Hamburg, obwohl ich meine syrische Nationalität und meine arabische Kultur mit mir herumtrage, die ich sehr schätze. Deshalb habe ich versucht, durch die Einrichtung arabischer Veranstaltungen zur Verbreitung meiner arabischen Kultur in der Diaspora beizutragen. Ich konnte ein Netzwerk arabischer Kulturveranstalter/innen in Hamburg ins Leben rufen und einige arabische Kulturveranstaltungen in Berlin organisieren sowie weitere Veranstaltungen in kleinen Städten.

Um die deutsche Kultur zu verstehen, engagierte ich mich ehrenamtlich im Kulturzentrum Goldbekhaus. 

Ich habe dem Verein viele Projekte vorgestellt, die die arabische Kultur repräsentieren, aber leider konnte ich sie vor Ort aufgrund der Corona-Pandemie, die die Welt erfasst hat, nicht wiederbeleben.

Durch meine Erfahrung in diesem Verein fand ich andererseits tiefgreifende kulturelle Unterschiede zwischen arabischer und deutscher Kultur. 

Zum Beispiel gibt es in unserer arabischen Sprache viele Vokabeln, die eine gute Bedeutung haben, aber in der deutschen Kultur kann es etwas Schlechtes oder Rassistisches bedeuten.

Wenn wir auf Arabisch zum Beispiel sagen, der Mann mit den „weißen Hände“, dann ist das eine Beschreibung von Eigenschaften und meint diejenigen, die ehrlich und ohne Gegenleistung im Dienst der Gesellschaft arbeiten, und es drückt auch die Reinheit und Aufrichtigkeit des Mannes aus. In der deutschen Gesellschaft könnte die Beschreibung des „Mannes mit den weißen Händen“ rassistisch verstanden werden, da die Farbe „weiß“ der Hände als Beschreibung der Hautfarbe zugeordnet würde.

Als ich einen Artikel für das Goldbekhaus schrieb, indem es um Integration ging, schrieb ich in einem Satz, dass die Geflüchteten „von weißen Händen aufgenommen“ wurden. Meine Kollegin schaute mich mit großen Augen an und fragte mich, warum „Weiße Hände“, ist die Farbe der Hände wichtig? Vielleicht waren es auch schwarze Hände oder einfach nur Hände?

Ich sagte ihr, dass die Farbe Weiß Reinheit des Herzens und Frieden der Seele bedeutet. Daraufhin lachte sie erleichtert und wir lachten zusammen und freuten uns darüber, wie unterschiedlich Sprachen und die Bedeutungen dahinter sind. Doch leider brachte diese Erkenntnis auch eine Enttäuschung mit sich. In meiner Zeit als Journalist in Syrien hatte ich einen breiten Wortschatz entwickelt und viele Metaphern im Kopf. Viele dieser Wörter und Metaphern lassen sich nicht einfach in die deutsche Sprache übersetzten. Es gibt so viel was ich als Journalist in Deutschland von Grund auf neue lernen muss.

Auf jeden Fall müssen wir – damit meine ich alle Menschen – alle Kulturen akzeptieren, denn heute versuchen wir – die Geflüchteten im Exil – unsere neue Heimat zu finden, und wir müssen die Kultur der neuen Heimat akzeptieren und unsere arabische Kultur verbreiten, damit die deutsche Gesellschaft sie versteht.

Schließlich möchte ich, dass die in Deutschland tätigen Kulturverbände und Institutionen die arabischen Kulturaktivitäten unterstützen und näher beleuchten, weil heute viele Personen aus arabischen Ländern in Deutschland leben und Menschen Kulturen austauschen müssen, weil Kultur ein Weg ist, Menschen besser kennenzulernen.

Ahmad AL Zaher

Foto: Mutaz En

Unsere neue Heimat – Patenschaften in Hamburg

Seit der Fluchtwelle im Jahr 2015 kamen viele Menschen nach Hamburg, um hier Zuflucht zu finden. Unter Ihnen viele Menschen die ihr Heimatland Syrien des Krieges wegen verlassen mussten. Viele dieser Menschen erhielten vom ersten Tag an Hilfe von Hamburgerinnen und Hamburgern und konnten einen neuen Anker in ihrer neuen Gesellschaft setzten. Für einige war dies auch der Beginn einer persönlicher Erfolgsgeschichten. Es waren vor allem Projekte, in denen sich Einheimische durch ehrenamtliches Engagement für Integration in ihrem Land einsetzten und Interesse am kulturellen Austausch mit den neuen Hamburgerinnen und Hamburgern hatten. Vor allem Patenschaftsprojekte schafften in den letzten Jahren einen engen Austausch bei den beiden Seiten viel über sich selbst und ihre Mitmenschen lernten. Besonders das gemeinsame Essen und die Musik brachten die Menschen – unabhängig von Sprachbarrieren – immer wieder näher zusammen. Seit der Corona-Pandemie wurden viele dieser Projekte, sie auf einer gewissen Nähe beruhten gestoppt. Anders das  Patenschaftsprojekt von Wir Im Quartier – die ehrenamtlichen des Projekts sind der Corona-Krise zwar mit Respekt und Vorsicht  begegnet, aber haben ihre Mission nicht aus dem Blick gelassen und ihre Patenschaften auch durch die Krise fortgeführt. 

Diese Projekte, die von ehrenamtlichen Engagement und einer großen Offenheit und Nähe leben, sind sehr wertvoll für eine gelungene Integration, an der sich alle Mitmenschen gleichermaßen beteiligen. Wir sollten uns immer wieder erneut die Frage stellen, was Integration eigentlich ist: Integration ist ein Prozess, der die gleichberechtigte und integrative Teilhabe von Menschen mit Fluchtgeschichte in allen Phasen des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens fördert.

Die etablierte Gesellschaft muss die neuen Kulturen und die Menschen, die sie praktizieren, akzeptieren.

Der Integrationsprozess ist mühsam, anstrengend und langfristig.

In Hamburg haben viele Stiftungen Projekte unterstützt, die seit fünf Jahren aktiv sind und so konnten diese das neue Gesicht Hamburgs malen.

Der Dokumentarfilm “ Neue Heimat finden – Patenschaften in Hamburg“ beleuchtet  die Geschichten von vier Geflüchteten, die vor fünf Jahren nach Deutschland kamen.

Sie wurden mit offen Armen empfangen, Hamburger*innen halfen ihnen dabei, ihr Leben in ihrer neuen Heimat fortzuführen.


Paco Hallak

Paco Hallak ein Gitarrist und Komponist, der mit seinen eigenen Händen auf seinem Instrument eine Melodie entspringen lässt, die den Zustand der Sehnsucht nach seiner Heimat verkörpert.


Noura Jahjah

Noura Jahjah die heute in Hamburg lebt, und in einer Apotheke arbeitet, hat seit einer Weile eine Patenschaft mit einem Kind im Ghana. Sie glaubt, dass jeder in der Gesellschaft allen Bedürftigen Hilfe und Unterstützung leisten sollte.


Mohmad Esahu Foto von Patrick

Mohmad Esahu beendete sein Berufsstudium und entschied sich für das Gebiet des Kochens, um die Erinnerungen an seine Heimat in seine Gerichte zurückzubringen.


Wisam Kefo

Wisam Kefo versucht in seiner neuen Heimat eine arbeitende Hand zu sein. Derzeit macht er  eine Ausbildung als Parkettleger.

Paco, Noura, Mohmad und Wisam erzählen uns ihre Erfahrungen mit Projekten und wie sie mit Hilfe dieser Projekte Schwierigkeiten überwinden und sich in die neue Heimat integrieren konnten.

Ein Film von  Ahmad AL Zaher

Momente in der Vergangenheit!

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart trafen Sich das Goldbekhaus, die Zinnschmelze, das Ella Kulturhaus Langenhorn und das Bürgerhaus Barmbek für ein Projekt der Wiederbelebung der Schreibmaschine. Die Schreibmaschine löste einen Paradigmenwechsel in der Welt der Erfindung aus. Sie wurde von dem Erfinder Henry Mill im Jahr 1714 erfunden.

Leider wurde die Benutzung von Schreibmaschinen mit der Zeit weniger, besonderes im Zuge der digitalen Entwicklung.

Momentmal!  Heißt das Projekt… 

Dieses Projekt konnte viele Erinnerungen der Teilnehmer*innen wiederaufleben lassen, vor allem bei denjenigen, die mit der Schreibmaschine lebten und arbeiteten.

Auf einem dreirädrigen Lastenrad und darauf einer großen Kiste wurde das Projekt im Stadtpark gestartet, einer den wichtigsten Wahrzeichen Hamburgs, und endete etwa acht Wochen später am Ella Kulturhaus Langenhorn.

Mit viel Hoffnung auf das Ende der Corona-Krise schrieben die Teilnehmer*innen ihre Erinnerungen, Träume, Wünsche und Geschichten mit viel Spaß auf die Schreibmaschine.

Mehr als 100 Teilnehmer*innen verschiedener Nationalitäten nahmen an dem Projekt teil und zeigte: Hamburg zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt aus.

Am Ende des Projekts kündigten die Organisator*innen einen Wettbewerb an, um die Texte von Künstler*innen in deren eigenes Kunstgenre übergehen zu lassen.

Viele Künstler*innen nahmen am Wettbewerb teil, und schließlich wurden drei Teilnehmer*innen ausgewählt:

Simeon Melchior (Fotokünstler) – wird fotografisch auf die gegebenen Texte reagieren und einen Fotoessay erarbeiten, der sich als visuelle Erweiterung der Texte versteht. Die Fotos sollen die Texte nicht bebildern oder illustrieren. sondern ein „Gegenüber“ zu diesen bilden.

Maren Endler (Illustratorin) – wird die gesammelten Texte in eine Art freie Bilderzählung transformieren.

Das Kreaturenkollektiv – bestehend aus Sarah Nüdling (Kulturschaffende und Moderatorin/Facilitatorin) und Lilli Thalgott (Kamerafrau und Filmemacherin) wird mit Mitteln der multimedialen Form (Performance und Film) eine künstlerische Umsetzung der Texte finden. Über die Formen der Ergebnispräsentation erfahrt ihr unter: http://momentmal.jimdosite.com/interpretation/. Hier findet ihr auch einen Link zu den geschriebenen Texten

Die Ergebnisse der künstlerischen Interpretationen werden über diverse Plattformen zurück an die Bewohner*innen in Hamburg Nord gespielt. Je nach Medium werden die Ergebnisse digital oder direkt im öffentlichen Raum dargestellt. 

Sichtweisen – Frauen und Migration #3: Integration in den Arbeitsmarkt

Am 28. November haben wir die diesjährige Sichtweisenreihe mit einem informativen Vortrag von Wissenschaftlerin Eva Markovsky über die Arbeitsmarktintegration migrantischer sowie geflüchteter Frauen in Deutschland abgeschlossen. Eva ist seit 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Sozialökonomie der Uni Hamburg beschäftigt. Sie promoviert mit einer Abhandlung über kulturell bedingte Einflüsse auf den Zugang zum Arbeitsmarkt.

Zum besseren Verständnis der Arbeitssituation von Frauen mit migrantischen Hintergrund sollte zuerst ein aufmerksamer Blick auf die Arbeitsmarktintegration von Frauen im Allgemeinen geworfen werden. Die Gender Pay Gap ist eine offensichtliche Benachteiligung, mit der sich weibliche Arbeitnehmer*innen (mit und ohne Migrationshintergrund) in der Arbeitswelt nach wie vor konfrontiert sehen. Weiterhin arbeitet ein prozentual weit höherer Anteil von Frauen in atypischen und prekären Arbeitsverhältnissen, meist dazu in chronisch unterfinanzierten Branchen wie z.B. der Pflege. Frauen mit Migrationsgeschichte weisen im Vergleich zu ihren herkunftsdeutschen Zeitgenossinnen jedoch einen noch niedrigeren Lohn auf, sind im Durchschnitt häufiger in schlechter bezahlten, oftmals prekären und befristeten Anstellungen anzutreffen. Ein überproportionaler Teil der Frauen mit Migrationsbiographie etwa in sog. „Sackgassenjobs“, in haushaltsnahen Dienstleistungen wie z.B. im Reinigungsdienst ohne Perspektive auf Aufstiegsmöglichkeiten oder Chance, ihr Einkommen zu steigern. Woran liegt das?

Eben an der doppelten Benachteiligung, denen migrantische Arbeitnehmerinnen in der Arbeitswelt ausgesetzt sind. Markovsky spricht hier von einer Mehrfachdiskriminierung, in den Wissenschaften gebraucht man den Begriff der „Intersektionalität“, um dieses Phänomen zu beschreiben. Das bedeutet: Die sexistischen und rassistischen Diskriminierungformen beziehen sich nicht einfach so nebeneinander auf die jeweilige soziale Kategorie „Frau“ und „(weiblicher) Migrant“,  sondern stehen in einer engen Wechselwirkung miteinander, überschneiden, bestärken sich gegenseitig und schaffen eine ganze eigenständige Form der Benachteiligung.

Die Gender Pay Gap ist eine Benachteiligung, mit der sich weibliche Arbeitnehmer*innen (mit und ohne Migrationshintergrund) konfrontiert sehen. Doch die Lücke vergrößert sich bei Frauen mit migrantischer Biogaphie.

Bei geflüchteten Frauen sind Aussagen hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration noch schwerlich zu treffen, da die Datenlage und die Menge der Erhebungen aus zeitlichen Gründen bis jetzt noch relativ lückenhaft ausfallen. Doch erste Ergebnisse zeigen, dass bei geflüchteten Frauen eine hohe Arbeitsabsichts- und Weiterbildungsmotivation bestehen. Eine Motivation, die in krassen Missverhältnis zu Arbeitsverbotsregelungen in der rigiden Asylgesetzgebung stehen.

Die Mehrfachdiskriminierung, aber auch die Bewertung weiblicher Arbeit ist ein grundlegend strukturelles Problem, das langfristig nur durch eine gesellschaftliche und politische Lösung angegangen werden kann. Strategien für mehr Gleichbehandlung können in Quotenregelungen, erhöhter Entgelttransparenz, einem familienfreundlichen Betriebsklima und einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel hinsichtlich der geschlechtsanhängigen Hierachisierung von Arbeitsleistung liegen.

 

 

 

Sichtweisen – Frauen und Migration #2: Refugee Sisters

Gestern fand die zweite Veranstaltung der Sichtweisenreihe mit dem Thema „Die Situation lesbischer, bisexueller, trans* und inter* Geflüchteter in Hamburg“ statt. Einen überaus interesssanten Einblick in ihre Arbeit gaben Diakonin Eva Burgdorf und Refugee Sisters Mitbegründerin Therese Walther.

In über 60 Staaten der Welt werden LSBTI-Menschen (Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans*- und Inter*Personen) strafrechtlich verfolgt und müssen zum Teil mit drakonischen Strafen wegen ihrer sexuellen Orientierung rechnen. Darüber hinaus müssen die betroffenen Menschen im Falle einer Öffentlichwerdung mit ernsthaften Konsequenzen in ihrem familiären und gesellschaflichen Umfeld rechnen. Das geht von verbalen Feindseligkeiten, Verstoßung aus Familien- und Freundeszusammenhängen über körperliche Übergriffe, sexuelle Gewalttätigkeiten  bis hin zur gezielten Ermordung. Im Angesicht solcher Folgen halten sich viele queere Personen bedeckt, „unerkannt bleiben“ und „auf keinen Fall auffallen“ wird so zur wichtigsten Überlebensstrategie, erklärt Diakonin Eva Burgdorf. Die Organisationsberaterin der Netzwerkstelle Lesben in Hamburg, Lesbenverein Intervention e.V. hat 2015 die Gründung einer Vernetzungplattform für queere Geflüchtete mit angestossen. Der Verein „Vernetzung pro LSBTIQ*-Geflüchtete“ will den Menschen einen Raum für Schutz, Beratung und Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Daraus hervorgegangen ist dann die Initiative Refugee Sisters, die sich in ihrer Arbeit auf die spezifischen Problemlagen geflüchteter LBTIQ*-Menschen konzentriert. Seit 2018 engagiert sich Therese Walther in der Organisation.

 

Ein Großteil der Menschen, die die regelmäßigen Treffen besuchen, kommen ursprünglich aus dem Iran und den ehemaligen GUS-Staaten, weniger aus den arabischen Ländern oder etwa Afghanistan. Zentrale Themen sind unter anderem Rechtsberatung zu den laufenden Asylverfahren, Zukunftsperspektiven, erlittene Gewalterfahrungen und die Sensibilisierung für Traumata sowohl in den Herkunftsländern und auf dem Fluchtweg als auch in den Sammelunterkünften. Als besonders belastend nehmen die Betroffenen die Wartesituation im Asylprocedere wahr, die sich sehr lange ziehen kann und in einem quälenden Zustand der Ungewissheit lässt, in dem sich nur schwerlich Zukunftsperspektiven entwickeln lassen. Auch die menschenunwürdige Unterbringung in zentralen Sammelunterkünften (wie zum Beispiel Rahlstedt im Hamburger Raum) auf engstem Raum, unter Ausschluss jeder Privatsphäre, bei gleichzeitiger Konfrontation mit homophoben Beleidigungen und Übergriffen durch andere Bewohner*innen sind ein ernstzunehmendes Problem. Eines, das zusammen mit der internalisierten Überlebensstrategie nachvollziebarerweise oftmals ein großes Hindernis für die Kontaktaufnahme mit den Refugee Sisters darstellt.

Therese Walther zu den Menschen, die sich an sie wenden: Es sind sehr unterschiedliche Frauen, aber allen gemeinsam ist ihre große innere Stärke in Anbetracht ihrer Erfahrungen, ihre hohe eigenverantwortliche Lebensführung und ihr hoher Bildungsstand. Zudem findet Walther in ihrem Vortrag berührende und bewundernde Worte für den starken Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe.

Refugee Sisters

Queer Refugees

Sichtweisen – Frauen und Migration #1: Sisters Network

Den Anfang unserer diesjährigen Sichtweisenreihe machte das hamburgweite Unterstützungsnetzwerk Sisters Network am Abend des 24. Oktober im Gemeindesaal der Heilandskirche. Die jungen geflüchteten Frauen gaben zusammen mit Initiatorin Stephanie Landa interessante Einblicke in das Konzept des seit März 2018 laufenden Projekts. Unter dem Motto „Begegnen, Erleben, Stärken“ soll jungen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund hier die Gelegenheit eröffnet werden, sich in vertrauensvoller Atmosphäre über Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und ein gemeinsames Unterstützungetzwerk in der meist schwierigen Übergangsphase von Schule zu Beruf bzw. Studium aufzubauen. Dazu treffen sich die jungen Frauen zu wöchentlich stattfindenden Gesprächsrunden, in denen sie über alltägliche Geschehnisse, Lebensprobleme und Beobachtungen, individuelle Ängste und Stärken sprechen. Zusammen mit den gemeinsamen Besuchen von berufstätigen Frauen („role models“) in verschiedenen Jobbranchen, kulturellen Veranstaltungen und gemeinsamen Freizeitaktivitäten zählen diese regelmäßigen Treffen zu einer der tragenden Säulen des Sisters Network.

Die Stühle im Gemeindessaal werden zu einem Kreis zusammengeschoben, zusammen mit den Vortragsbesuchern wird ein solch wöchentliches Treffen nachgespielt. Jede*r ist angehalten, die letzten Wochen im Kopf durchzugehen. Besondere Momente, die hängen geblieben sind, Situationen,die Kraft gegeben oder eine Entscheidung abverlangt haben oder in irgend einer anderen Weise aus dem gewöhnlichen Alltag herausragen, für die anderen zusammenzufassen. Die im Gespräch geteilten Inhalte lassen automatisch näher zusammenrücken, denn es verlangt eine gehörige Portion Mut ab, vor anderen über persönliche Eindrücke wie diese zu sprechen. Und darin liegt eben auch der Sinn: Empowerment zu schaffen, sich zusammen eigene Stärken und Fähigkeiten bewusst zu machen und im gegenseitigen Austausch die Anteilnahme der anderen zu spüren. Sich gehört und aufgehoben zu fühlen, Anerkennung zu erfahren. Gerade in der Jugendzeit eine nicht nur für geflüchtete Frauen unerlässliche Erfahrung.

Jedoch kommen für junge geflüchtete Frauen zusätzliche Beschwernisse und erschwerende Umstände zu diesem Entwicklungsprozess hinzu. Die Kontaktaufhnahme mit einheimischen Jugendlichen gestaltet sich durch eine Vielzahl von Faktoren schwieriger. Von der Belastung mit traumatischen Erfahrungen in den Herkunfstländern/auf der Flucht, über Sprachbarrieren und unterschiedliche Rollenerwartungen, mit denen sie sich hier konfrontiert sehen bis hin zu einer Segregation im Schulbetrieb, siehe die „Ausbildungsvorbereitung für Migranten“-Klassen oder im Wohnen durch die Unterbringung in zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen. Der Kontakt mit einheimischen gleichaltrigen Jugendlichen erfährt dadurch leider große Einschränkungen. Die „Big Sisters“ im Unterstützungsnetzwerk versuchen durch ihre ehrenamtliche Arbeit auch Kontakte zu Freundeskreise herzustellen und Bekanntschaften mit Gleichaltrigen außerhalb  zu fördern.

Der nächste Vortrag im Rahmen der Sichtweisenreihe findet am 14. November um 19:30 Uhr im Goldbekhaus statt. Dann mit dem Thema „Sichtweisen: Frauen und Migration: Lesbische, Bisexuelle, Trans* und Inter* Personen mit Fluchtgeschichte.“

Zu Gast: Eva Burgdorf von den Refugee Sisters, den kulturellen Beitrag liefert das Duo A Quadrat.

 

 

Fit im Quartier – Der Sporttag für Alle!

An einem wunderschönen früherbstlichen Sonntag kamen viele Anwohner*innen und bewegungshungrige Nachbar*innen zu den verschiedensten Sportarten aus aller Welt bei uns zusammen ins Schwitzen. Das dritte Mal in Folge hatte WIQ zu einem Tag der Bewegung und Begegnung eingeladen und einige haben der Couch eine Absage erteilt und sind der Einladung gefolgt.

In der Halle übten sich die Besucher*innen fleißig im Schnippeln und Schmettern, im Einzel- sowie Doppelmatch beim Tischtennis, dribbelten sich schwindlig und warfen Körbe beim Basketballspielen, blockten und parierten beim Volleyball.

Draußen packten die Trainer von Studio Longboard die Rollbretter aus dem Wagen und mussten nicht lange auf wagemutige Teilnehmer*innen warten. Die Leute kämpften mit ihren Gleichgewichtskünsten auf den Balanceboards und manövrierten auf teils waghalsige Weise auf Longboards durch den Hütchenparcours. Alles eine Frage der Gewichtsverlagerung und Geschicklichkeit!

Auch die Tanzwütigen kamen nicht zu kurz an diesem Nachmittag. Ob beim hawaiianischen Hula, Swing, dem Indischen Tempeltanz mit Trainerin Jyotsna oder dem nahöstlichen Dabke mit den lieben Leuten von Über den Tellerrand e.V. Hamburg … überall sich ausprobierende, schnackende, lachende, in gemeinsamer Bewegung verbundene Menschen, die sichtlich Freude an diesem Sporttag für Alle hatten. Dazu fanden die Besucher*innen ein überbordendes Büffet vor, an dem sie ihre Energiereserven aufladen, eine kurze Pause machen und bei dem ein oder anderen Getränk Bekanntschaften schließen konnten.

Alles in allem eine sehr angenehme Atmosphäre, in der es viel zu entdecken und auszuprobieren gab und mensch einmal mehr gesehen hat: Sport macht nicht nur Spaß und verbessert die Gesundheit, sondern er verbindet Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen über alle Grenzen hinaus.

Wir freuen uns und hoffen auf ein nächste Mal mit euch!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktionstag Unverpackt auf dem Goldbekmarkt

Samstag 1. Juni, 8 Uhr, die Sonne war schon draußen und so auch die ersten Nachbar*innen auf dem Markt. Wir kamen mit 2 Infoständen und viel Beispielmaterial wie unverpackt einkaufen funktionieren kann. Stoffbeutel für Obst, Gemüse oder Brot, Gläser für Oliven und Pasten, und Büchsen oder Dosen für frische Pasta oder Spargel.

Viele kaufen schon teilweise verpackungsfrei. Wir wollten sie aber anregen, den nächsten Schritt zu machen. Viele sind unserem Aufruf gefolgt und sind zum ersten Mal mit Tupperdose und Jutebeutel losgezogen.

Für alle, die nicht oder nicht genug unverpackt ausgestattet waren, haben wir Beutel und Gläser mitgebracht und kostenlos verteilt. Denn unser Ziel ist es, ganz ohne Plastiktüten, Plastikbecher oder beschichtetes Papier den wöchentlichen Einkauf vom markt nach Hause zu bringen.

Ganz viele Händler*innen freuten sich, dass sich so viele Menschen an der Aktion beteiligten. Auch sie denken immer wieder über Verbesserungsmöglichkeiten nach. Hier geht es auch darum, möglichst verpackungsfreie Varianten für die anbieten zu können, die spontan beim Markt vorbeikommen und nicht mit vorbereiteten Dosen und Beuteln einkaufen.

Gerne wollen wir mit den Händler*innen und euch weiter nachdenken wie wir immer verpackungsfreier werden können. Auf jeden Fall bleiben wir aktiv und mit Sicherheit machen wir mehr Aktionen.

Join Us! UNSER NACHALTIGES WINTERHUDE!

http://unsernachhaltigeswinterhude.com/

 

Ein Projekt der Initiative »Wir im Quartier«, eine Kooperation von Goldbekhaus, Quartiersentwicklung Q8 – Quartiere bewegen und der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst.

 

Ausgetauscht! So war unsere Tauschparty am Tag der Nachbarn

Am 24.05. hat die nebenan.de Stiftung dazu eingeladen, mit großen und kleinen Festen und Aktionen, die Gemeinschaft im Viertel zu feiern und zu stärken. Der Tag der Nachbarn wurde als bundesweite Aktion ausgerufen und tausende Nachbarschaftsfeste in ganz Deutschland haben diesen Freitag zu einem ganz besonderen Tag gemacht!

Echte Schätze wurden zum Tausch angeboten. Foto: Hannes Engl

Kleidung ging am besten. Foto: Hannes Engl

Als ein Bündnis, das sich die Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts auf die Fahne geschrieben hat, war WIR IM QUARTIER natürlich mit dabei. Mit einer Tauschparty für Kleidung und Haushaltswaren aller Art, haben wir diesem Tag die Ehre erwiesen. Und wir durften uns über ein wirklich buntes Publikum freuen: Alle Altersgruppen, Hippster, Punk oder schicke Hanseaten: Wir finden es super, dass für alle das Tauschen als eine nachhaltige Konsummöglichkeit, eine echte Option ist! Mit  Musik, Gegrilltem, einem Sektchen oder einer Schorle lief das Tauschen auch gleich noch mal besser. Das machen wir mal wieder!

Der Hof der Heilandskirche eignet sich bestens für Partys aller Art! Foto: Hannes Engl

Repair Café in Action

REPAIR CAFÉ – die Reparaturwerkstatt für alle startet erfolgreich!

Am Samstag, den 13. April fand in der Bachstraße 98 zum ersten Mal ein Repair-Café statt. Das Motto ist hier: Gemeinsam Reparieren statt wegschmeißen und neu kaufen.
Ob Fahrrad, Toaster oder Milchschäumer – im Repair Café brachten handwerklich erfahrene Helfer*innen wieder zum Laufen, was bereits verloren schien. Dafür standen neben den notwendigen Materialien und Werkzeugen auch Kaffee und Kuchen, gebacken durch das tagewerk.machbar, zum Klönschnack bereit. Es wurde ein wunderbarer Ort geschaffen, an dem sich unsere Nachbarschaft trifft, gemeinsam Werkelt und Know-how austauscht.
Zusammen mit der Welcome Werkstatt e.V. setzt sich WIR IM QUARTIER somit für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ein.

Helfer*innen beim ersten Repair Café. Foto: Hannes Engl

Das erste Café war schon ein voller Erfolg und wir informieren auf unserer Webseite über weitere Termine. Hierfür suchen wir noch Engagierte. Tischlern, Werkeln, Schneidern geht Ihnen leicht von der Hand? Sind Sie vielleicht sogar Elektrotechniker*in, Tischler*in oder Schneider*in und haben Lust, Ihr Können sinnvoll einzusetzen und weiterzugeben? Dann melden Sie sich bei lea.romaker@goldbekhaus.de.

Unser nachhaltiges Winterhude – Eine Foodcoop für unser Quartier?

Plastik nervt!“Das ist schließlich meine Zukunft!“. So oder so ähnlich begründeten einige der ca. 20 Teilnehmer*innen ihre Anwesenheit bei dem mittlerweile fünften Treffen der Projektgruppe „Unser nachhaltiges Winterhude“.  Themen rund um die Möglichkeiten eines ökologischen Lebens beschäftigen unsere Nachbarschaft weiterhin und die Gruppe ist überzeugt davon, dass einige drängenden Fragen lokal beantwortet werden können.

Beispielsweise wenn es um das eigene Einkaufsverhalten geht. Eine Alternative zum üblichen Konsumverhalten stellten an diesem Abend die Gründer*innen einer neuen Foodcoop aus Barmbek vor. Die Idee einer Foodcoop ist es, dass ein Zusammenschluss von Personen gemeinsam größere Mengen an Lebensmitteln bestellt und diese dann untereinander verteilt. Ziel ist es, durch die größeren Bestellmengen den Verpackungsmüll kleinerer Verkaufseinheiten zu umgehen. Die Beteiligten der Foodcoop bringen ihre Beutel und Abfüllbehälter zur Verteilung der Lebensmittel mit und nehmen keinen Plastikmüll mit nach Hause. „Es gibt in Barmbek keine Möglichkeit, verpackungsfrei Einzukaufen. Ich habe ständig in den Bioläden nachgefragt und wurde immer wieder vertröstet. Daher konnte ich gar nicht anders, als selbst aktiv zu werden.“ So berichtete eine der Gründer*innen.

Welche Ideen gibt es für Aktionen in unserem Quartier? Foto:Lea Romaker

Auch in Winterhude gibt es keinen Unverpackt-Laden. Ist eine Foodcoop eine Möglichkeit für unser Quartier? Die Zuhöher*innen waren begeistert und werden an dieser Idee arbeiten. Weitere kreative Vorschläge für Aktionen in unserem Quartier zeigen die Beiträge auf dem Foto. Es wurde an diesem Abend wieder deutlich, dass es viele engagierte Menschen in unserer Nachbarschaft gibt, die zusammen voller Ideenkraft sind und etwas bewegen können!

Das nächste Treffen findet am 24.04. um 19 Uhr im Gemeindesaal der Mätthauskirche statt, Gottschedstraße 17, statt. Kommt vorbei!

Stummfilm-Event in der Heilandskirche

Ein Film ohne Ton? Das war vor 100 Jahren noch der Normalfall, aber warum haben wir uns für eine solche Veranstaltung entschieden? Weil es eine wunderbare Möglichkeit war, gemeinsam einen Film zu sehen, bei dem die Sprachkentnisse keine Rolle spielten. So konnten wir Familien mit unterschiedlichen Muttersprachen zusammenbringen und einen Film genießen, denn die Musik und die Bildsprache waren für alle verständlich. Es wurde gemeinsam gelacht und gelitten – ein wunderbar verbindendes Erlebnis. Die Pianistin Marie-Luise Bolte hat den Film live am Piano begleitet und uns in eine längst vergangene, magische Kinowelt entführt. Das machen wir wieder!

 

WIR IM QUARTIER BEIM SENATSEMPFANG

Haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen beim Senatsempfang im Hamburger Rathaus. Foto: Suse Hartmann

Jedes Jahr im Dezember empfängt der Hamburger Senat engagierte HamburgerInnen zum Internationalen Tag des Ehrenamts. In diesem Jahr freuten sich Engagierte des kulturellen Ehrenamts über eine Einladung aus dem Hamburger Rathaus. WiQ war ebenfalls mit einer munteren Gruppe vertreten und fand sich am Abend des 06.12. zusammen mit über 500 Ehrenamtlichen im beeindruckenden Festsaal des Rathauses ein. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher hieß die Ehrenamtlichen willkommen und drei Verantwortliche konnten die Inhalte, Herausforderungen und Freuden ihrer, durch Ehrenamtliche geleiteten Projekte vorstellen. Der Förderverein Museum Elbinsel Wilhelmsburg e.V., das KulturWerk Rahlstedt und Dialog in Deutsch machten stellvertretend für alle Engagierten deutlich, welche unverwechselbare Wirkung die ehrenamtliche Arbeit für den nachbarschaftlichen Zusammenhalt hat und welche Gestaltungsmöglichkeiten- und kraft von den Projekten ausgeht. Musikalisch wurde der Abend durch die mittlerweile stadtbekannte Weltkapelle Wilhelmsburg begleitet, die der Veranstaltung weihnachtlichen Schwung verlieh.

Songs from home: Erste Treffen des neuen Chors

Khuneye Ma: Ein Lied aus dem Iran. Foto: Imke McMurtrie

Lieder erzählen Geschichten. Unter diesem Motto ist am 24. September unser neuer Chor für und von Frauen „Songs from home“ gestartet. Die Idee ist, gemeinsam Lieder aus aller Welt zusammen einzustudieren, sich darüber auszutauschen und, wie sich herausstellte, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Häufig handeln die Lieder nämlich von der Heimat und der Sehnsucht danach. So konnten wir bereits  Lieder auf Persisch, Arabisch und Italienisch einstudieren! Wie das funktioniert? In Lautschrift, wie euch das Foto zeigt. Das ist übrigens ein wundervoll melancholisches Lied aus dem Iran. Hört doch mal rein und dann kommt selbst vorbei! Weitere Infos findet ihr  hier

Jetzt Winterhude Zusammen Nachhaltiger Machen

Neuer Input, Diskussionen und ein gerettetes Buffet.

Letzte Woche Donnerstag, am 13. September fand in der Matthäuskirche in Winterhude die Auftaktveranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit in Winterhude statt. Florie, Matthias, Jalda und Kathleen begrüßten die Gäste und stimmten auf einen interessanten Abend ein. Die knapp 40 Interessierten sahen zu Beginn zwei Teile des Films „Tomorrow“, in dem neue innovative und nachhaltige Projekte weltweit vorgestellt wurden.

Stöbern, Spaß haben, tauschen

Jetzt ist es schon wieder zwei Wochen her, aber ganz unkommentiert wollen wir die Kleiderparty im Goldbekhaus vom 26. August nicht lassen.

Info – Vernetzung – Austausch

Die Hamburger Volkshochschule bietet einen Online-Kurs für Ehrenamtliche, die mit Geflüchteten arbeiten an. Im Zentrum stehen Informationen zu rechtlichen sowie kulturellen Fragen, zur Rolle von Ehrenamtlichen und der Erfahrungsaustausch an sich. Das Angebot ist kostenfrei und ein Modellversuch.

Wann: 29.10.2018-19.11.2018 Onlinephase: 30.10.-18.11.2018
2 Präsenztermine vor Ort:
VHS Billstedt, Billstedter Hauptstr. 69 am 29.10 und 19.11.2018, jw. 16-18 Uhr

Flyer zum Angebot

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